Die erste Hürde nach dem Zusammenbau des Serversystems bestand in der Aktivierung des Intel-VT-Features im BIOS. Was sich zunächst nach einer einfachen Aufgabe anhört, entpuppte sich als ein, zumindest für mich, schwieriges Unterfangen.
Als erstes installierte ich Windows Server 2008 Standard als 64-bit-System. Dann versuchte ich die Rolle Hyper-V hinzuzufügen. Dies wurde mir mit der Fehlermeldung quittiert dass der eingebaute Prozessor nicht geeignet sei. Weiterhin meldete Windows dass Virtualisierung und DEP im BIOS aktiviert werden müsste. Leicht geschockt dachte ich zunächst ich hätte bei der Hardwareauswahl etwas übersehen, möglicherweise im Zusammenspiel von Chipsatz und Prozessor. Nach Recherche im Intel-Support-Bereich und Forum bestätigte sich mir aber dass die ausgewählten Komponenten Intel-VT unterstützen. Mit dem Intel Processor Identification Utility überprüfte ich den Prozessor, dort wurde Intel-VT als nicht aktiviert angezeigt. Das Tool ist hier zu finden.
Es musste wohl an einer fehlenden Aktivierung des Features im BIOS liegen. Also habe ich das BIOS durchsucht, konnte aber nirgends die Option zum Aktivieren finden. Als nächstes versuchte ich ein BIOS-Update über Intel System Management CD. Die Version 84 war die ausgelieferte, Version 88 konnte man über die Intel-CD einspielen. Allerdings lag dort wohl ein Bug mit dem Datum vor. Das Datum das bei der Version 88 angezeigt wurde war älter als das Datum der Version 84. Damit konnte man Version 88 nur starten in dem man den Mainboard-Jumper auf "Force lower" (älteres BIOS laden) setzte. Die Enttäuschung folgte allerdings auch hier auf dem Fuß. Version 88 hatte auch keinen Schalter für Intel-VT. Auf den Support-Seiten von Intel fand ich dann ein Update-Package für DOS welches BIOS-Version 94 enthielt. Um dieses Update-Package einzuspielen sollte man einen bootbaren DOS-USB-Stick erstellen und darauf die Dateien des Updates kopieren. Intel stellt dafür kein Hilfsmittel zur Verfügung, verweist nur auf eine externe Quelle. Dort waren zahlreiche Methoden zur Erstellung eines solchen bootbaren USB-Sticks beschrieben. Der Witz dabei war allerdings, dass alle von mir getesteten Vorgehensweisen zu einem Stick auf Basis einer Floppy-Disk führten. Damit war die Größe des Sticks auf 1,44 MB beschränkt. Die eigentliche Update-Datei für das BIOS war aber bereits über 2 MB groß. Nach einigen vergeblichen Versuchen und der Suche in diversen Foren lass ich etwas über eine Boot-CD (wie bei Windows 98). Ich dachte mir dass es mit einer Boot-CD wohl auch funktionieren müsste. Da mir der Aufwand zur Erstellung einer eigenen Boot-CD zu groß war, habe ich einfach eine Windows-98 Setup-CD verwendet um den Server im DOS-Modus mit CD-Unterstützung zu starten. Die BIOS-Update-Dateien habe ich auf eine Extra-CD gebrannt die ich dann nach Start von DOS eingelegt habe. Hiermit war das Update nun endlich möglich und siehe da in Version 94 gab es einen BIOS-Schalter für Intel-VT unter "Processor Configuration". Nun konnte ich die Hyper-V-Rolle erfolgreich installieren.
Ein kleiner Umweg war bei der Boot-CD noch zu gehen. Zunächst musste der RAID-Modus im BIOS deaktiviert werden. Außerdem musste ich ein IDE-Laufwerk statt dem eingebauten SATA-Laufwerk verwenden, da die Windows-98-CD logischerweise keine Treiber für SATA-Laufwerke mitliefert.
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